Die Zielscheibe muss weg – Engagement statt dauernde Meckerei

18.11.2024

In der Adventszeit werden viele Wünsche ausgesprochen – für Weihnachten und für das neue Jahr 2025. Wenn ich mir etwas wünschen dürfte, dann, dass die Zielscheiben allmählich verschwinden. Wir sind in Deutschland an einem Punkt angekommen, in dem jeder, der Verantwortung zu übernehmen bereit ist – ob in der Kommunalpolitik, in der großen Politik, in der Wirtschaft, im Sport eigentlich nur noch Zielscheibe von Kritik und Gemeckere ist. Es wird aber nicht gegen die gemeckert, die mit ihrem Hintern auf der Couch sitzen, nichts tun und maximal den Computer bedienen und darauf herum daddeln. „Die Politiker“ – „Da sitzen ja nur Idioten drin“ – „Ich habe für sowas keine Zeit“ – „Das ist mir zu parteilastig“ –  „Diese Vereinsmeier“ – „Die da oben machen doch nur, was sie wollen“ –   die Wortführer solcher verantwortungslosen Kritikasten merken nicht, dass sie den Boden umpflügen, auf dem für eine Demokratie Wichtiges wächst, nämlich das Engagement dafür. Spießbürgerlichkeit, die mit ihrem Gemeckere nicht wahrhaben will, dass es uns eigentlich ganz gut geht, das ist in Deutschland nichts Neues. Aber, wenn es denn so schlecht sein soll, warum engagieren sie sich nicht für das nach ihrer Meinung  Bessere?  Warum überlassen sie Anderen das Feld?  Ihr Wort, ihre Abstimmung kann verändern, kann zu  Meinungen beitragen – manchmal entscheidet eine/ihre Stimme. „Die da oben“ sind doch nur dort, weil sie sich engagieren und andere, die sich für etwas Besseres halten eben nicht. Für 2025 würde ich mir eine Umkehr wünschen, dass sich wieder mehr Bereitschaft zu Engagement in Vereinen, Parteien, in sozialen Organisationen und kulturellen Institutionen  entwickelt – gerade auch für älter  werdende Mitbürger doch ein Mittel gegen Einsamkeit und Langeweile.

Dr. Fritz Roth  – Groß-Umstadt