Genauso sehen wir das auch …

31.07.2018

Die F.A.Z. veröffentlichte am 23.07.18 einen Beitrag von Prof.Dr. Weimann über die Widersprüche der deutschen Klimapolitik. Zwei Leserbriefe, die auch unsere Meinung wiedergeben, können Sie hier nun noch einmal lesen, falls Sie den Beitrag nicht einsehen konnten.

 

Edelkorruption im grünen Gewande?

Vielen Dank für die Veröffentlichung des Beitrages „Widersprüche der deutschen Klimapolitik“ (F.A.Z. vom 23..07.18).

Der Artikel von Joachim Weimann trifft den Nagel auf den Kopf: Der Strompreis ist zu hoch, die Milliardensubventionen sind exorbitant und das Klimaschutzergebnis ist mickrig. Hier führt nationale Planwirtschaft zum Desaster, zumal der abgesprochene europäische Emissionshandel von der deutschen Regierung konterkariert wird. Unsere Regierung, die immer so viel Wert darauf legt, das wir als vorbildliche Europäer gelten, versagt hier kläglich und geht zur Tagesordnung über. Sie geht ihren verhängnisvollen Sonderweg weiter.

Hinzuzufügen ist noch, dass die hochgelobten, erneuerbaren Energien (insbesondere Wind- und Solarenergie) entgegen vielfacher Behauptung nicht emissionsfrei sind. In ihrem Lebenszyklus  sind Windenergie- und Solaranlagen für CO2- und Stickoxidemissionen verantwortlich (bei Solaranlagen bis zu 50 Prozent der CO2-Emissionen von Kohlekraftwerken). Der Rohstoffverbrauch je Kilowattstunde Strom – vor allem unter anderem Aluminium und Kupfer – ist weit höher als bei Kohle-, Gas- und Kernkraftwerken. Die Förderung von Solaranlagen ist nach neueren Berechnungen die teuerste Strategie zur Vermeidung von CO2. 415 Euro je Tonne CO2-Einsparung. Der mit dem weiteren Ausbau der erneuerbaren Energie verbundene Flächenverbrauch und die Naturverunstaltung sind unvertretbar. Insgesamt ist der volkswirtschaftliche Schaden dieser Politik enorm. Die Regierung bleibt – trotz klarer Aussagen vieler Sachverständigen – völlig ungerührt. Die Interessenverfilzung der Akteure (Landwirte, Verpächter, Kommunalpolitiker, Landesregierungen, Lobbyverbände, einschlägige Industrie) bedeutet Edelkorruption im grünen Gewande zu Lasten der Allgemeinheit.

Professor Dr. H. W., Karlsruhe

 

Falscher Weg, doppelte Anstrengung

Zu „Widersprüche der deutschen Klimapolitik“  (F.A.Z. vom 23.07.18)

Professor Dr. Weimann und die Redaktion der F.A.Z. verdienen Dank und Anerkennung für die Veröffentlichung der ernüchternden Fakten der verfehlten deutschen Klimapolitik.

Im dritten Jahrzehnt des von der rot-grünen Bundesregierung unter Gerhard Schröder und Joschka Fischer am 01.04.2000 mit dem Beschluß zum Ausstieg aus der friedlichen Nutzung der Kernenergie und der Verabschiedung des Gesetzes zum „Vorrang Erneuerbarer Energie“ (EEG) beschrittenen Irrweges in der Energiepolitik wird dieser unverdrossen fortgesetzt. Die finanziellen Belastungen der Stromverbraucher ohne die angestrebte CO2-Reduktion, auf die der Autor hinweist, sind seit Jahren bekannte Fehlentwicklungen, die die deutschen Entscheidungsträger bis heute aber weitgehend ignorieren. Vielmehr wird das Heil in einem weiteren Ausbau von Windkraft- und Photovoltaik-Anlagen und angekündigtem Verzicht auf Kohleverstromung gesehen.

Resignierend kann man dieses Verhalten nur mit Mark Twain kommentieren:

„Als wir die Orientierung verloren hatten, verdoppelten wir unsere Anstrengungen.“

So bleiben wir mit Sicherheit auch auf lange Sicht zumindest Europameister, wenn nicht Weltmeister mit der Höhe unserer Strompreise.

Professor Dr. H. V., Essen

 

(Die Originalnamen der Leser liegen uns natürlich vor.)